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Buda, Pest und das Beste dazwischen

  • Autorenbild: Michaela
    Michaela
  • 12. Okt.
  • 5 Min. Lesezeit

"Budapest ist das Paris des Ostens" - so sagte einst ein Reisender, und ich wollte wissen, ob das stimmt.


Zwei Städte, eine Seele - getrennt durch die Donau, vereint durch Geschichte. Budapest liegt wie ein Gedicht zwischen Hügeln und Ebenen: das majestätische Buda erhebt sich westlich des Flusses, während das lebendige Pest östlich pulsiert. Wer über die Kettenbrücke geht, überquert nicht nur Wasser, sondern auch Epochen.


Die Stadt erstreckt sich über rund 525 Quadratkilometer. Ihre höchste Erhebung ist der János-Berg mit 527 Metern, während die Donau mit etwa 90 Metern die tiefste Stelle markiert. Budapest liegt auf einer geotektonischen Bruchlinie; ein Umstand, der die Vielzahl an Thermalquellen erklärt und der Stadt den Ruf einer Kurmetropole eingebracht hat.

Kettenbrücke in Budapest
Kettenbrücke

Mit etwa 1,7 Millionen Einwohnern zählt Budapest zu den größten Städten der Europäischen Union und bildet das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Ungarns. Die heutige Stadt entstand 1873 durch die Vereinigung der zuvor eigenständigen Städte Buda, Óbuda und Pest. Heute gliedert sich Budapest in 23 Stadtbezirke und bietet eine faszinierende Mischung aus historischen Bauwerken, moderner Infrastruktur und lebendigem urbanem Leben.







Im Spätsommer 2019 hatte ich dann auch eine gut gefüllte Agenda mit allem, was ich in Budapest sehen, erleben und ausprobieren wollte. Gesagt - getan: Der Flieger landete überpünktlich und nach einer kurzen Fahrt mit den Öffentlichen checkte ich im Hotel ein, stärkte mich noch am Frühstücksbuffet – und dann hieß es schon: „Most kezdődik!“ („Jetzt geht’s los!“).



Mein Weg führte mich auf einen zunächst gemütlichen Anstieg, später steilerem Anstieg auf die Fischerbastei. Die Fischerbastei ist ein beeindruckendes Bauwerk. Sie wurde im gleichen Zeitraum wie das Parlamentsgebäude, zwischen 1899 und 1905 erbaut. Von der neoromanischen Anlage hast du den besten Blick über die Donau-Stadt; die Gänge, Arkaden und Türme der Fischerbastei selber sind auch einen Besuch wert. Du fragst dich vielleicht, woher der Name stammt? Dieser ergibt sich aus der Lage am ehemaligen Fischmarkt und der Fischerzunft, die hier die Befestigungsmauern der Stadt verteidigte.


Unweit der Fischerbastei, quasi direkt daneben, befindet sich die Matthiaskirche, die ebenfalls sehenswert ist. Und genau wie die Fischerbastei wurde auch die Matthiaskirche von Frigyes Schulek erbaut.



Nachdem ich bei einem Cocktail das bunte Treiben und den geschäftigen Wusel beobachtet hatte, ging es weiter ins Burgviertel, genauer gesagt zum Burgpalast, dem Herzstück dieses historischen Areals.


Der prunkvolle Palast thront als höchstgelegenes und zugleich größtes Gebäude über der Stadt. Einst Residenz der ungarischen Könige, dient er heute als Ausstellungsfläche für Museen und als repräsentativer Veranstaltungsort der ungarischen Regierung.


Besonders sehenswert: die Ungarische Nationalgalerie mit ihren umfangreichen Sammlungen ungarischer Kunstwerke. Rund um den Palast laden zahlreiche Statuen, Türme und die berühmte Habsburger Treppe zum Erkunden ein.


Um die abendliche Lichterfahrt auf der Donau nicht zu verpassen, führte mich mein Rückweg über die beeindruckende und wohl bekannteste Brücke Budapests: die Kettenbrücke. Budapest zählt insgesamt elf Brücken, doch diese ist ein echtes Highlight:


  • erbaut zwischen 1839 und 1849

  • älteste Brücke der Stadt

  • 375 Meter lang

  • rund 2.000 Tonnen schwer


Ein majestätisches Bauwerk, das die Stadtteile Buda und Pest auf spektakuläre Weise verbindet. Bevor ich Richtung Hotel abbog, machte ich noch einen bewegenden Zwischenstopp: die „Schuhe am Donauufer“.


Schuhe am Donauufer
Schuhe am Donauufer

Dieses stille Mahnmal erinnert an die Pogrome an jüdischen Ungarn, die unter anderem am Donauufer erschossen wurden. 60 Paar Schuhe aus Metall wurden hier symbolisch angebracht – schlicht, unauffällig und gerade deshalb so eindrucksvoll.


Es erzählt nicht nur von Leid, sondern auch von mutigen Rettungsaktionen. Ein weiteres MUST SEE, das unter die Haut geht.










Und dann hieß es endlich: Lichter an, Laune hoch und Leinen los! Aber seht selbst:



Am zweiten Morgen stand trotz des ausgiebigen Frühstücks im Hotel erneut die Kulinarik im Mittelpunkt. Diesmal zog es mich in die große Markthalle, die Nagy Vásárcsarnok, ein lebendiges Zentrum des Genusses und der Begegnung.


Die größte und bekannteste Markthalle Budapests liegt zentral im Stadtteil Pest, nahe der Freiheitsbrücke und der Donau. Auf drei Ebenen bieten über 180 Marktstände alles, was das Herz begehrt: frische Lebensmittel im Erdgeschoss, Souvenirs und ungarische Spezialitäten wie Gulasch und Langos im Obergeschoss, und im Kellergeschoss ein Fischmarkt samt Aquarien.



Die Halle, erbaut zwischen 1894 und 1897 nach den Plänen von Samu Pecz, beeindruckt nicht nur durch ihr Angebot, sondern auch durch ihre Architektur, ist die Fassade doch mit bunten Zsolnay-Keramikziegeln ein echtes Schmuckstück.


Nach diesem kulinarischen Erlebnis ging es weiter zu einem der bedeutendsten Wahrzeichen der Stadt: dem Parlamentsgebäude am Pester Donauufer, denn ich hatte mir im Vorfeld ein Ticket besorgt inklusive einer Führung.


Mit seiner imposanten Länge von 268 Metern, der 96 Meter hohen Kuppel und fast 700 Räumen zählt es zu den größten Gebäuden Budapests. Die Führung durch das Innere offenbarte nicht nur politische Geschichte, sondern auch kunstvolle Details und eine beeindruckende Raumwirkung. Es ist sehr beeindruckend wieviel Gold hier verbaut wurde.



Auf dem Weg durch die Stadt entdeckten wir eher zufällig ein weiteres architektonisches Highlight: die Synagoge in der Dohánystraße. Mit Platz für 3.000 Menschen ist sie die größte Synagoge Europas und die zweitgrößte der Welt. Im Herzen des historischen jüdischen Viertels gelegen, verbindet sie religiöse Bedeutung mit kultureller Tiefe.


Nach so viel Geschichte und Architektur war es Zeit für eine kleine Pause. Das Central Café bot dafür den perfekten Rahmen.



Gegründet im Jahr 1887, war es einst Treffpunkt für Schriftsteller und Künstler. Heute lädt es mit seinem liebevoll restaurierten Interieur (Kerzenständer, Gemälde und edle Holzmöbel) zum Verweilen ein. Ein Ort, an dem Vergangenheit und Gegenwart stilvoll verschmelzen.


Zum Abschluss dieses Tages ging es noch einmal ins Grüne – auf die Margareteninsel mitten in der Donau.


Mit dem E-Scooter erkundete ich die autofreie Insel, die zwischen Buda und Pest liegt und über zwei Brücken erreichbar ist. Sie bot eine wunderbare Mischung aus Ruhe und Lebendigkeit: Wasserspiele mit lauter Musik, duftende Blumen und weitläufige Wege.



Vom grünen Rückzugsort auf der Margareteninsel ging es zurück ins pulsierende Stadtleben. Nur wenige Metrostationen entfernt erwartete mich ein letztes Highlight an diesem Tag:





Eine Kugel Eis gefällig von Gelarto Rosa?
Eine Kugel Eis gefällig von Gelarto Rosa?

Die St. Stephan´s Basilika. Majestätisch erhebt sie sich im Herzen von Pest, einem Ort der Stille, Geschichte und beeindruckender Architektur. Direkt daneben findest du das kunstvoll geformte Rosen-Eis von Gelarto Rosa. Himmlisch – im doppelten Sinne :-) und ein wahrlich toller Tagesabschluss.













Bevor es zurück nach Hause ging, nutzte ich den letzten Morgen in Budapest für zwei ganz besondere Highlights: einen Spaziergang durch eine wunderschöne Parkanlage und den Besuch zweier Wahrzeichen, die unterschiedlicher kaum sein könnten – und doch beide tief beeindrucken.


Der Tag begann mit einem entspannten Spaziergang durch den weitläufigen Stadtpark. Die frische Morgenluft, das sanfte Licht und die ruhige Atmosphäre ließen die Stadt noch einmal von ihrer friedlichsten Seite erscheinen. Zwischen alten Bäumen, kleinen Brücken und charmanten Wegen führte mich der Weg direkt zum ersten Ziel: dem Széchenyi Thermalbad.


Széchenyi-Bad
Széchenyi-Bad

Mitten im Park erhebt sich das Széchenyi-Bad wie ein neobarockes Märchenschloss. Das Gebäude aus dem Jahr 1913 beeindruckt mit seiner palastartigen Architektur und dem großzügigen Außenbereich.

Doch es ist nicht nur schön anzusehen, sondern es ist auch das größte und bekannteste Thermalbad Budapests. Die tiefsten und heißesten Thermalquellen der Stadt speisen insgesamt 15 Becken, zwei Saunen, ein Dampfbad und einen Heißraum. Ein Ort, an dem man das volle Wellnessprogramm genießen kann.


Nur wenige Schritte vom Bad entfernt liegt der Heldenplatz, ein geschichtsträchtiger Ort, der zur Budapester Milleniumsausstellung 1896 geplant und rund 30 Jahre später vollendet wurde. Der Architekt Albert Schickedanz, der auch die angrenzende Kunsthalle entwarf, schuf hier ein monumentales Denkmal zu Ehren der ungarischen Helden. Die mächtigen Säulen, imposanten Statuen und die Weite des Platzes machen ihn zu einem würdigen Abschluss meiner Reise.


Heldenplatz
Heldenplatz

Zwei Orte, die mir am letzten Morgen noch einmal gezeigt haben, wie viel Budapest zu bieten hat – zwischen Entspannung, Geschichte und Natur. Ein Abschied, der Lust auf ein Wiedersehen macht.


Meine persönliche Empfehlung für dich: Abendliche Lichterfahrt auf der Donau vorbei am beeindruckenden Parlament, dass am Abend in tausenden Lichtern erstrahlt. Ich hatte mein Ticket vorab HIER gebucht.


Hotel-Tipp: Charm Hotel Budapest (damals: Boutique Hotel), Só utca 6

Restaurant-Tipp: Central Grand Café & Bar, Gelarto Rosa und überall da, wo es leckere und originale "Ungarische Gulaschsuppe" gibt. Yummie!


Auch wenn du noch nie in Budapest warst – was würdest dich an diesem Ort reizen?


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