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Toskana unplugged – ein Sommer voller Sonnenbrillenmomenten und Lieblingsorten

  • Autorenbild: Michaela
    Michaela
  • 29. Juni
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 11. Aug.

Die Toskana – das ist Italien von seiner vielleicht poetischsten Seite. Eingebettet in Mittelitalien, grenzt sie im Westen an das Tyrrhenische Meer und im Osten an die Apenninen. Von sanften Hügeln durchzogen, in denen sich Zypressenalleen schlängeln und mittelalterliche Dörfer thronen, verströmt die Region eine besondere Ruhe und zeitlose Schönheit.


Florenz, das Herz der Renaissance, liegt im Norden; weiter südlich entfalten sich die Weinberge des Chianti, die Weiten der Maremma und die einzigartigen Landschaften des Val d’Orcia.


Hügellandschaft bei Sonnenaufgang

Im Spätsommer 2023 ging für mich ein langgehegter Wunsch in Erfüllung: Endlich sollte es in die Toskana gehen. Nach zwei Zwischenstopps in Bayreuth und am Gardasee führte mich meine Reise direkt in die sanften Hügel rund um Loro Ciuffenna – ein charmantes Örtchen, rund 25 Kilometer von Arezzo entfernt. In meiner Ferienwohnung angekommen, richtete ich mich ein, atmete tief durch – und schon am nächsten Morgen ging es auf Erkundungstour nach Arezzo.


Arezzo ist ein echter Geheimtipp in der Toskana und eine Stadt voller stiller Schätze – oft übersehen, aber umso faszinierender. Die größte Besonderheit liegt in der Mischung aus etruskischem Erbe, mittelalterlichem Flair und einer tief verwurzelten Kunsttradition. Hier wurde nicht nur Giorgio Vasari geboren, sondern z. B. auch der Film Das Leben ist schön mit Roberto Benigni gedreht. Hier sind zwei der wichtigsten und schönsten Sehenswürdigkeiten, die ich mir angeschaut habe und die du nicht verpassen solltest:


  • Piazza Grande – Der zentrale Platz mit schiefer Ebene und mittelalterlichem Charme, bekannt durch das Ritterturnier Giostra del Saracino.

  • Basilika San Francesco – Berühmt für die Fresken von Piero della Francesca über das Leben des Heiligen Kreuzes


Piazza Grande, großer Marktplatz umringt von Gebäuden

An einem der nächsten Urlaubstage ließ ich die Toskana – wenn auch nur für einen kurzen Moment – hinter mir und begab mich ins grüne Herz Umbriens: nach Orvieto. Der Kontrast hätte kaum reizvoller sein können. Nachdem mich Arezzo mit seiner stillen Würde, kunsthistorischen Schätzen und einem Hauch filmischer Nostalgie begeistert hatte, erwartete mich nun eine Stadt, die scheinbar zwischen Himmel und Erde schwebt – eindrucksvoll, mystisch, bereit, ihre Geheimnisse Schicht für Schicht preiszugeben und ganz anders als alles zuvor.


Schon aus der Ferne wirkte Orvieto wie eine Erscheinung: hoch oben auf einem Tuffsteinplateau gelegen, erhob sie sich majestätisch über das Umland. Diese Lage verleiht ihr nicht nur eine dramatische Silhouette, sondern auch eine faszinierende Geschichte, die bis in die etruskische Zeit zurückreicht. Nachstehend einige der imposantesten Sehenswürdigkeiten in Orvieto für dich:


  • Dom von Orvieto (Duomo di Orvieto) – Ein Meisterwerk der Gotik mit einer prachtvollen Fassade und beeindruckenden Fresken von Luca Signorelli im Inneren

  • Pozzo di San Patrizio – Ein raffinierter Brunnen aus dem 16. Jahrhundert mit zwei spiralförmigen Treppen, die sich nie kreuzen – ein architektonisches Wunderwerk

  • Torre del Moro – Der mittelalterliche Uhrturm bietet einen fantastischen Rundumblick über Stadt und Landschaft

  • Palazzo del Popolo – Ein imposanter Palast aus dem 13. Jahrhundert, heute Veranstaltungsort für Konferenzen und Ausstellungen.

  • Kirche San Giovenale – Eine der ältesten Kirchen Orvietos mit romanischen und gotischen Elementen



Nach dem Ausflug ins geheimnisvolle Umbrien führte mich mein Weg wieder zurück in die toskanische Bilderbuchlandschaft – und mit Montepulciano erwartete mich am nächsten Tag ein Ort, der an Eleganz und Atmosphäre kaum zu übertreffen ist.


Montepulciano erhebt sich majestätisch zwischen den Tälern Val d’Orcia und Val di Chiana – ein Ort, an dem edler Wein und prachtvolle Baukunst eine perfekte Symbiose eingehen. Auf der Piazza Grande, eingerahmt von Dom und Palazzo Comunale, fühlt man sich mitten in der Geschichte – oder in einem Filmset: Twilight – New Moon lässt grüßen.


Ein besonders magischer Moment war mein Besuch am Tempio di San Biagio, wo die Abendsonne die Fassade in warmes Gold tauchte. Nach dem Aufstieg auf den Rathausturm eröffnete sich ein Panorama, das die ganze Weite der Toskana umarmte. Und in der Fortezza Medicea ließ ich den Tag bei einem Glas Vino Nobile ausklingen – mit Blick auf Reben, Dächer und die untergehende Sonne.



Nach meinem Aufenthalt im charmanten Montepulciano, wo Renaissance-Flair und edler Wein Hand in Hand gehen, führte mich meine Reise weiter nach Siena – zweifellos eine der eindrucksvollsten Städte der Toskana.

Etwa 50 Kilometer südlich von Florenz gelegen, breitet sich Siena über drei Hügel aus – eingebettet in die sanften Wellen der toskanischen Landschaft, mit Blick auf das Chianti-Gebiet im Norden und die Crete Senesi im Süden.


Schon bei der Ankunft war spürbar: Siena ist anders. Stolz, mittelalterlich, voller Geschichte – und bereit, entdeckt zu werden. Meine Wege führten mich durch verwinkelte Gassen, vorbei an der Piazza del Campo, dem Dom (Cattedrale di Santa Maria Assunta), der farbenprächtigen Piccolomini-Bibliothek, dem Torre del Mangia, dem Palazzo Pubblico, dem Baptisterium San Giovanni, der Fortezza Medicea, der Basilika San Domenico – und natürlich über die elegante Via di Città.



Die Zypressenalleen der Toskana wirkten auf mich wie grüne Wegweiser durch eine Landschaft, die gleichzeitig beruhigt und berührt.



Es gibt Orte, die gehen nicht einfach vorbei – sie ziehen still in einen ein. So war es mit dem Val d’Orcia. Diese Landschaft, so weich gezeichnet wie ein Traum, voller Licht, das nicht nur Felder, sondern auch Gedanken durchflutet.


In Pienza wehten mir Erinnerungen entgegen, die ich nie erlebt hatte, und dennoch fühlten sie sich vertraut an. Montalcino bot mehr als Wein – es war Wärme in flüssiger Form, ein Gefühl von Zuhause in einem fremden Land.

Und dann Baccoleno – eine Zypressenallee, die sich so zärtlich an die Hügel schmiegt, als wollte sie bleiben, wenn alles andere vergeht.


Die Madonna di Vitaleta stand da wie ein leiser Wunsch an das Leben, während das Rondell der Cipressi di San Quirico mir das Gefühl gab, dass vollkommene Harmonie doch existiert – wenigstens für einen Augenblick. Auf den Straßen zwischen den Orten rollte nicht nur das Auto, sondern auch eine stille Sehnsucht mit – nach Weite, nach Zeit, die nicht drängt, nach Landschaften, die den Atem anhalten, damit die Seele hinterherkommt.


Extra-Tipp: Panoramastraßen & Zypressenalleen – Besonders zwischen San Quirico und Pienza findest du ikonische Fotospots.



Ein weiteres Highlight war natürlich auch das beeindruckende Florenz. Doch weil Florenz mit seiner Fülle an Kunst, Geschichte und Atmosphäre so viel mehr verdient als nur ein paar Zeilen, widme ich meiner Reise dorthin einen eigenen Reisebericht. Nur so lässt sich dieser Schatz der Renaissance wirklich würdigen. Also seid gespannt ...


Bevor sich der Urlaub für mich seinem Ende nähern sollte, wollte ich unbedingt noch den schiefen Turm in Pisa sehen. Pisa befindet sich nahe der Mündung des Flusses Arno in das Ligurische Meer, in einer flachen Ebene namens Valdarno Inferiore. Im Norden wird diese Ebene von den Monti Pisani begrenzt, während sich südlich davon die typische toskanische Hügellandschaft erstreckt.


Wußtest Du, dass es sich bei dem schiefen Turm von Pisa um den freistehenden Glockenturm des Doms Santa Maria Assunta handelt?



Hotel-Tipp: Ich hatte mich gegen ein Hotel und für eine Ferienwohnung in den Bergen entschieden. Hier ist das Angebot vielfältig und daher empfehle ich Dir, Dich auf Booking.com umzuschauen.

Restaurant-Tipp: Sophia Loren Restaurant (in Florenz); Caffè A. Nannini, das eng mit der Familie Nannini verbunden ist (in Siena); Caffé Poliziano (in Montepulciano mit traumhafter Aussicht auf die umliegende Landschaft); Mezza Luna (in Orvieto (Umbrien!))



Fazit: Bei einem Urlaub in der Toskana verschmelzen Kunst, Kulinarik und Natur auf ganz besondere Weise: Sei es ein Glas Brunello bei Sonnenuntergang, ein Teller hausgemachter Pici oder der Blick über goldene Felder und antike Städte – die Toskana berührt Herz und Sinne gleichermaßen.


Ob du dich treiben lässt oder gezielt eintauchst: Die Toskana verführt, ohne sich aufzudrängen.


Warst Du schon einmal in der Toskana? Erzähl mir davon, gern in den Kommentaren direkt im Blogbeitrag.

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